• Die Gosauzwangbrücke

    Bauliches Meisterwerk der Salzgeschichte

    Die Gosauzwangbrücke

Wo das Gosautal in das Hallstättersee-Becken mündet, bei der heutigen Gosaumühle, führt seit 2017 die wohl längste Aluminiumbrücke der Welt über das rauschende Wasser – die Gosauzwangbrücke. Diese geschichtsträchtige Brücke wurde mit viel Aufwand revitalisiert, denn sie ist so etwas wie ein bauliches Wahrzeichen im Salzkammergut. Ihre Geschichte begann schon 1595 und das kam so …

Die Gosauzwangbrücke

Imposantes Bauwerk, mitten in der Natur

Ende des 16. Jahrhunderts wurde das Holz, das man für den Salzabbau in Hallstatt brauchte, knapp. Also entschied man, Ebensee zum neunen Salinenhauptort zu machen und das Salz künftig über eine Soleleitung dorthin zu befördern. Kaiser Rudolf II. erteilte im Jahr 1595 den Bauauftrag und seine „Kaiserlichen“ gingen rasch zu Werke. Diese Pipeline ist heute die Älteste der Welt und der entlangführende Soleweg gehört zu den beliebtesten und bekanntesten Wanderwegen im Dachstein Salzkammergut. Kein Wunder, denn für die Pipeline wählte man seinerzeit einen wunderbaren Verlauf. Sozusagen in „naturnaher Bauweise“ machte sie sich die Gefälle der Berge zu Nutze auf ihrem 40 Kilometer langen Weg von Hallstatt über Goisern, am Wilden Lauffen vorbei nach Ischl und weiter nach Ebensee.

Nur an einer Stelle, da hatte die Pipeline mit dem natürlichen Gefälle ordentlich zu kämpfen. Bei der heutigen Gosaumühle war der Soleweg in seinem Verlauf unterbrochen. Die Natur hat eben ihren eigenen Kopf. Eine Zeit lang wurde die Sole „unter Zwang“ steil aufwärts geführt. Bis Kaiser Franz Josef II. befahl, diese neuralgische Stelle ein für alle Mal zu beseitigen.

Die Gosauzwang-Brücke wurde gebaut: Fünf, bis zu 40m hohe Pilaster mit Spannweiten von 25 Metern und einem Tragwerk aus gehackten Baumstämmen, die dafür sorgten, dass die Saline den steigenden Salzbedarf decken konnte. Bis heute tut die hier verlaufende Soleleitung übrigens ihren Dienst. Aus Kunststoffrohren ist sie weit unter der Frostgrenze tief in die Erde verlegt.

Die Gosauzwangbrücke

 Die denkmalgeschützte Gosaukammbrücke

Die Brücke jedoch musste aufgrund von Korrosionsschäden über viele Monate gesperrt werden. In einem enorm aufwändigen Revitalisierungsprojekt wurde das historische Bauwerk unter Einhaltung sämtlicher Auflagen des Denkmalschutzes wiederhergestellt. Jetzt ist sie wieder uneingeschränkt begehbar, unsere Gosauzwangbrücke auf dem Soleleitungsweg.

Sehr zur Freude der Gäste aus aller Welt und auch der Einheimischen. Denn der Soleweg gehört zu uns, wie das Salz im Berg, für herrliche Spaziergänge durch Nadel- und Laubwälder, über Wiesen und an Felsvorsprüngen vorbei.

Und: Eine Prise Salzgeschichte ist immer dabei 🙂

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