• Die Chorinksyklause, ...

    … einst Schauplatz der Holztrift und spektakuläres Schauspiel

    Still und idylisch liegt die Chorinskyklause mitten im Weißenbachtal, eine Oase der Ruhe.

Die Chorinskyklause liegt im Goiserer Weißenbachtal und ist eine wunderschöne, grüne und bewaldete Oase für herrliche Wanderungen. Wie so oft im Dachstein Salzkammergut ist auch hier ein Stück Geschichte dabei. Es ist die Geschichte der „Holztrift“ im Salzkammergut, einem Spektakel, das über Jahrhunderte Schaulustige anzog.

Die Chorinksyklause, einst Schauplatz der Holztrift

Imposantes Mauerwerk, mitten in der Natur

„Sie war eine der größten Klausen“, schreibt Engelbert Koller in seinem Buch „Die Holztrift im Salzkammergut“ über die Chorinskyklause, jenes Meisterwerk der Ingenieurskunst, das 1819 im Weißenbachtal eröffnet wurden.

„Mit ihr konnten 75.000 m³ Wasser gestaut werden. Der Zeitpunkt des Triftens wurde namentlich zur Sommerzeit, in Ischl, Goisern und anderen Ortschaften vorher angesagt. Hunderte Schaulustige kamen ins Weißenbachtal zu Fuß, zu Ross, in Fahrzeugen, auch auf Sesseln getragen, um das Schauspiel mitzuerleben“, beschreibt Koller.

Es muss beeindruckend gewesen sein! Bei der sogenannten „Holztrift“ wurden riesige Rundhölzer, die zwei Meter langen „Drahlinge“, durch die Wassermassen talwärts geschwemmt. Vor der Einmündung des Weißenbaches in die Traun fischte man das Holz mit einem Rechensystem aus dem Wasser. Sogar der Kaiser und sein Jagdgefolge wohnten dem Spektakel bei.

Wander- & Radl-Tipp

Eine Wanderung oder Radltour durch das Tal des Weißenbaches genießen…

Die Straße wurde zu Kaiser Franz Josephs Zeit angelegt. Sie führt durch prächtige Laub- und Nadelwälder entlang den Südhängen des Kattergebirges.

Im Grunde des engen Talbodens hört man den Weißenbach rauschen, der hinter dem Wald und Strauchwerk fließt.

Die Strecke ist für Jedermann geeignet – auch mit Kinderwagen!

Die Chorinksyklause, einst Schauplatz der Holztrift

Bachbett der Chorinskyklause

Benötigt wurden diese Mengen an Holz, um die nimmersatten Sudpfannen der Salzgewinnung anzuheizen. Über die Jahrhunderte war der Salzbedarf gestiegen. Die Produktion im Hallstätter Pfannhaus verlangte nach mehr Holz, als die alte, 1563 gebaute Holzklause liefern konnte. Um 1805 wurde deshalb mit dem Bau der Steinklause, tief drinnen im Weißenbachtal, begonnen. Es sollte ein Bauwerk für die Ewigkeit werden…

Man holte Arbeitskräfte aus Krain (dem heutigen Slowenien), die sich bei anderen Steinbauten bewehrt hatten. Zehn Jahre Arbeit waren zur Errichtung der Klause notwendig. Franz Kain, ein preisgekrönter Erzähler aus Goisern, beschreibt den Bau der Klause so: „Das Bauwerk ist geprägt von gediegener Ingenieurskunst. Die mächtigen Quader sind so natürlich mit dem gewachsenen Stein zu beiden Seiten des Wasserfalls verbunden, dass der Eindruck entsteht, es handle sich um ein einheitliches Felsgebilde.“

Die Chorinksyklause, einst Schauplatz der Holztrift

Tosende Wassermassen trieben Baumstämme einst talwärts

Durch den Bau der Soleleitungen verlor das das einstige „Bauwerk für die Ewigkeit“ seine Bedeutung. Gegen Ende der sechziger Jahre wurde die schon verwitterte Chorinskyklause noch einmal generalsaniert bevor 2006 ein letztes Schauschlagen ohne Holz das Publikum begeisterte.

Heute erzählt die Chorinskyklause jedem gerne seine Geschichte – eine imposante Konstruktion, inmitten herrlicher Natur.

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